Marias Mitleid
Mitleid war dein
Schmerz,
war dein Leiden
immer
seit dem Tag im
März
voller Engelsschimmer,
Mitleid mit dem
Sohn,
den du einsam
wusstest,
mit dem Knaben
schon,
den du suchen
musstest,
Mitleid mit dem
Herrn,
dem du helfen
wolltest,
aber nur von fern
Wege bahnen
solltest,
Mitleid mit dem
Wort,
das sie frech
entstellten,
dem sie wie für
Mord
rasches Urteil
fällten,
Mitleid mit dem
Leib,
den der Balken
dehnte,
den zum
Zeitvertreib
blindes Volk
verhöhnte:
Mitleid trugst du
bei
für den Sieg des
Lebens.
Keiner, wer es
sei,
liebt und weint
vergebens.
© Peter Gerloff
Stabat Mater (Originaltext und
Übertragung)