Fronleichnam – Fest der Eucharistie
nach Lauda Sion von Thomas von Aquin
Gottesstadt auf dem Berg,
dich hat Christus erbaut.
Er ist in dir am Werk.
Sing und sage es laut!
Brot, das lebt und belebt,
heute zeig es der Welt:
Brot, das Sünder erhebt
und von Rettung erzählt.
Was das Auge erkennt,
ist nur Hülle und Schein.
Christus, der es benennt,
ist sein Wesen und Sein.
Doppelt ist die Gestalt,
doch nur einer ist er.
Trank und Speise durchstrahlt
der lebendige Herr.
Allen gibt er sich ganz,
auch im winzigsten Stück.
Unteilbar ist sein Glanz.
Nichts behält er zurück.
Teile, was er geteilt,
preise, was er geschenkt,
heile, wie er geheilt,
geh, wohin er dich lenkt.
Heilig macht er und gut.
Menschenmaß wird gesprengt.
Arme wärmt eine Glut,
die die Reichen versengt.
Seht, der Tisch ist gedeckt.
Engel speisen mit euch.
Wenn ihr Licht euch erschreckt –
jeder Gast gilt ihm gleich.
Lang ersehnt war das Mahl,
das ins Himmelreich lädt.
Der dem Schilfmeer befahl,
war sein größter Prophet.
Was Gott Israel gab,
was in Wüsten ernährt,
kommt vom Himmel herab,
reinigt, stärkt und verklärt.
Christus, bleibe bei uns,
wenn der Abend sich senkt.
Sei die Kraft unsres Tuns,
Hirt, der sättigt und tränkt.
Weil du starbst, leben wir.
Deine Gabe macht satt.
Osterlamm, du bist hier
und wir sind deine Stadt.
© Peter Gerloff
– Chorsatz (pdf) –
Originaltext und eine weitere Übertragung