Darstellung
des Herrn
- Mariä Lichtmess -
Volk Gottes, zünde Lichter an,
vertreib die Nacht mit ihrem Schein!
Der jedes Dunkel wenden kann,
er zieht ins Haus des Vaters ein.
Zu seinem Tempel kommt der Herr.
Maria bringt ihn freudig dar.
Als kleines Kind hält Einzug der,
der aller Seher Sehnsucht war.
Was das Gesetz sagt, wird erfüllt,
und Josef trägt das Taubenpaar.
Der Glaube sieht das Zukunftsbild:
Am Kreuz bringt Christus selbst sich
dar.
Dann ist der neue Bund vollbracht,
den keine Erdenschuld mehr trennt.
Dann bricht ein Feuer aus mit Macht,
die Liebe, die in Christus brennt.
Das preist der greise Simeon,
als er das Kind im Arme hält,
erkennt in ihm den Gottessohn,
Erleuchtung für die ganze Welt.
„Ich habe, Herr, dein Heil gesehn.
Der letzte Erdenschleier fiel.
Nun bin ich froh. Nun kann ich gehn.
Mein tiefstes Hoffen ist am Ziel.“
Und nur der Mutter zugewandt
spricht er vom Schwert, das sie
durchdringt,
vom Stein, der stürzt, was sicher stand,
und der Gestürzten Hilfe bringt.
Da rühmt auch Hanna Gottes Kraft,
eine Prophetin, hochbetagt.
Am Abend ihrer Witwenschaft
schaut sie, was ihr vorhergesagt.
Herr, öffne du auch uns den
Sinn
für dich und deine Herrlichkeit.
Auf dich lenk unser Sehnen hin,
und dir sei jedes Haus geweiht.
Schenk uns ein langes Leben hier,
in dem wir mehr und mehr dich schaun.
Und ist es Zeit, hol uns zu dir,
erfüllt mit Frieden und Vertraun.
Lob sei dem Vater, der uns trägt,
Lob sei dem Sohn, der uns befreit,
Lob sei dem Geist, der uns bewegt,
in jedem Volk, durch alle Zeit.
© Peter Gerloff