Cäcilia
Zwei Lieder
Eine junge Frau –
alles ist
geplant,
sorgsam und
genau,
schon von langer
Hand.
Reich und
glücklich soll sie sein.
Aber sie sagt
Nein.
Ungezogne Brut,
lieblos, ohne
Dank!
Woher kommt dein
Mut?
Wovon bist du
krank? –
Nichts Geheimes
ist dabei.
Christus macht
mich frei.
Schande, Hohn und
Spott!
Was bedeutet der?
Ein
Verbrechergott –
geh und stirb wie
er!
Schau es an, das
Paradies,
das er dir
verhieß.
Mehr als einmal
sah
Rom, was hier
geschah,
und Cäcilia
steht für alle
da. –
Sing das Lied,
das Gott dich lehrt!
Glaub: du bist es
wert.
© Peter Gerloff
Melodie
Gott, von dem die
Schöpfung klingt,
seit dein erstes
Wort sie weckte,
Gott, dem jedes
Wesen singt,
das die Macht des
Schalls entdeckte,
mach auch uns zum
Gloria,
jubelnd wie
Cäcilia!
Wenn wir gegen
Widerstand
auf dem Weg der
Hoffnung bleiben
und, was unsre
Seele fand,
singend an den
Himmel schreiben,
sag auch uns dein
„Ich bin da!“,
stärk uns wie
Cäcilia.
Wenn Geborgenheit
zerbricht,
wenn wir
zweifeln, suchen, fragen,
wenn der Mund
kein Wort mehr spricht,
gib uns Töne, die
es klagen!
Noch im Schweigen
bleib uns nah,
trostvoll wie
Cäcilia.
Was kein Ohr auf
Erden hört
und was Orgeln
nicht vollbringen,
wird uns einst
bei dir gewährt:
deiner Liebe Lied
zu singen.
Die im Sterben
Christus sah:
sing mit uns,
Cäcilia!
© Peter Gerloff