Als wenn die ewige Harmonie sich mit
sich selbst unterhielte,
wie sich’s etwa in Gottes Busen, kurz
vor der Weltschöpfung, möchte zugetragen haben,
so bewegte sich’s auch in meinem Innern.
Goethe über sein Bach-Erlebnis
Und soll aller Musik Finis und Endursache
anders nicht, als nur zu Gottes Ehre und Rekreation des Gemüts sein.
Wo dieses nicht in Acht genommen wird, da ist's keine eigentliche Musik
sondern ein teuflisches Geplärr und
Geleier.
Johann Sebastian Bach
Bach
Gott sprach das Wort vor aller Zeit,
aus dem das Dasein fließt,
das Ja, das Licht und Dunkelheit
und dich und mich umschließt:
er selbst das Ohr, das es vernahm,
er selber Sinn
und Klang,
Musik, die aus der Liebe kam,
dreifaltiger Gesang.
Die Schöpfung gibt ihm tausendfach
ihr Liebeslied zurück,
trotz allem, was der Mensch zerbrach
durch Schuld und Ungeschick.
Im Lied, das dankt und klagt und preist,
berührt die Welt ihr Herr.
Musik, die um sich selber
kreist,
ist teuflisches Geplärr.
Vom Schöpfer her und auf ihn hin
und stark durch ihn sang Bach
und hält uns anderen den Sinn
für Gottes Größe wach.
© Peter Gerloff