Wendelin

(„Großer Gott, wir loben dich“)

 

Wer nach Macht und Geltung strebt,

wird sich an die Welt verlieren.

Wer beschenkt und dankbar lebt,

wird den Himmel in sich spüren.

Wer sich festhält, wird verweht.

Wer sich loslässt, wird erhöht.

 

Wendelin, ein Königssohn,

ging für Christus auf die Reise,

lehrte Gott um Gotteslohn,

bat um nichts als Dach und Speise.

Doch ein reicher, harter Mann

trug ihm Sklavenarbeit an.

 

Schafe weiden, Wölfen wehrn,

Christus suchen in der Öde,

Kranke heilen, Frager lehrn,

geisterfüllt in Tat und Rede,

diesen Weg ging Wendelin,

und die Menschen liebten ihn.

 

Wunder zeigten seine Kraft,

Wunder jäher Sinnbekehrung,

Wunder von Geschwisterschaft,

Wunder von Gebetserhörung.

Wendelin, der Christus fand,

bleib ein Segen unserm Land!

 

Die an deinem Grabe stehn,

lass den Glauben neu entdecken;

die auf deinen Spuren gehn,

lehre Geistesfeuer wecken;

alle, die mit Christus ziehn,

stärke, heilger Wendelin!