Vorabend von Allerheiligen

 

I

(„Ein feste Burg“)

 

Ein Schutz und Halt ist unser Gott,

mit Wort- und Geisteswaffen.

Er hat sich trotz Dämonenspott

ein festes Haus geschaffen.

Den Grund, der es trägt,

hat Christus gelegt

und Boten bestellt,

nach Israel gezählt,

zwölf Säulen seiner Wahrheit.

 

Den Schlüssel dreht nicht Menschenwahl

und blindes Eintagswissen.

Er gab ihn Petrus und befahl,

zu öffnen und zu schließen

mit Treue und Mut

in Beifall und Wut:

„Den Sünder lass ein;

zur Sünde sage Nein

und nenne sie beim Namen!“

 

Wie sehr das Haus auch schwankt und bebt

durch mürbe, morsche Steine,

das Kreuz des Herrn, der in ihm lebt,

bewahrt es als das Seine.

Und jeder, der liebt,

büßt, betet und gibt,

die heilige Schar,

die ihm gehorsam war,

vollendet seine Leiden.

 

 

II

(„Leise rieselt“)

 

Kürbisköpfe sind hohl

und dasselbe sind wohl

jene, die Gruseln und Schreck

lieben als Feiertagszweck.

 

Beingerippe sind leer,

doch womöglich noch mehr

jene, die Gruseln und Schreck

brauchen als Maske und Gag.

 

Nachtgespenster sind Wind,

doch noch windiger sind

jene, die Gruseln und Schreck

pflegen als Seelengepäck.

 

Schreck und Grauen und Sarg,

Tod und Teufel sind stark.

Stärker ist jener allein,

dem sich die Heiligen weihn.

 

Ihrer wird heute Nacht

und am Morgen gedacht.

Keine Gespenster sind die,

denen er Leben verlieh.