Vom Zweifel und von der
Versuchung
Ein wechselvoller Weg ist Leben aus dem Glauben.
Wir finden Gott im Kreuz – das Kreuz kann ihn uns
rauben.
Bei Jesus lernen wir, was Gottvertrauen heißt
und welcher Abgrund gähnt, wenn Zweifel uns zerreißt.
Ein Sturmwind peitscht den See, das Boot schwankt in
den Wellen,
darin von Angst gelähmt zwölf zitternde Gesellen.
Und einer tritt hinaus in Lärm und Urgewalt;
er zweifelt an sich selbst und findet fremden Halt.
Der Zweifel bleibt nur Wort, solang er dich nicht
quälte,
solang dir Jesus nicht vom Himmelreich erzählte,
solang nicht jedes Leid dein Innerstes erschreckt,
bis du die Hand ergreifst, die er entgegenstreckt.
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O Gott, versuche nicht, mein Können zu erkunden!
Vielleicht versag ich schon nach wenigen Sekunden.
Vielleicht auch halt ich stand zwei Tage oder zehn,
bis unter Angst und Schmerz die Kräfte mir vergehn.
Gott, steh den Zeugen bei, die Böse überführen,
der Macht von Staat und Recht, Banditen aufzuspüren,
und denen, die Gewalt und Folterqual zerbricht.
Gott, führe uns zum Dienst, doch in Versuchung nicht!