Thomas von Aquin
I
Melodie
„Von guten Mächten“
oder: Musik
Gewaltig ist die Arbeit des Verstandes,
der sich um Sein und Sinn der Schöpfung müht.
Doch fasst er nichts als Falten des Gewandes.
In Gottes Herz schaut nur, wer vor ihm kniet.
Gewaltig bist du, größter Kirchenlehrer,
aus Büchern wissend und aus Eigensicht,
ein unbeirrter Mittler und Erklärer,
der in Begriffen vom Geheimnis spricht;
so klug wie Schlangen, ohne List wie Tauben,
mit Demut so begabt wie mit Vernunft
und so bereit zur Rechenschaft vom Glauben,
als wär dein Jetzt der Tag der Wiederkunft.
Bestärke alle, die die Kirche lieben,
sich nicht vom Wahrheitsstreit zurückzuziehn.
Lehr uns vernehmen und verstehen üben
auf deinen Spuren, Thomas von Aquin.
© Peter Gerloff
II
Melodie
„Nun lobet Gott im hohen Thron“
Klar wie Kristall, scharf wie ein Schwert,
wie Fels beständig und bewährt,
furchtlos im Widerstreit der Sätze,
hellsichtig für die wahren Schätze;
wissend um Seelenbrot und Gift,
demütig vor dem Wort der Schrift,
offen für Kunst und Welterfahrung,
durchstrahlt vom Licht der Offenbarung:
So lehrte Thomas von Aquin,
und Christi Jünger ehren ihn.
Er fand im Denken aller Weisen
den Menschgewordnen, den sie preisen.
Heiliger Thomas, groß und klug,
du hobst die Wahrheit aus dem Trug.
Mach unser Ohr und Herz verständig
und unsre Zeugenschaft lebendig.
© Peter Gerloff