Trübe Spiegel
Das Urteil, das mich spiegelt,
engt ein.
Ich fühle mich verriegelt,
verschlossen und versiegelt
im Schein.
Ihr seht durch eure Brillen –
wie ich.
Und eure Bilder stillen
euch selbst und euren Willen,
nicht mich.
Auch ich, wenn ich mich prüfe,
bin blind.
Du, Gott, kennst meine Tiefe,
das Grade und das Schiefe,
das Kind.
© Peter Gerloff