In
Rom gibt es auf dem uralten Sieben-Kirchen-Weg,
der
Straße der Pilger zu den bedeutendsten Heiligtümern,
zwischen
Sankt Paul und San Sebastiano ein sehr bescheidenes Kapellchen.
Dessen
Seitenmauer ist mit einer Marmortafel geschmückt.
Auf
dem Marmor ist eingemeißelt:
„Paradiso, paradiso“.
Das
geht auf den heiligen Philipp Neri zurück.
An
einem glutheißen Tag machte er mit einer Pilgergruppe die Sieben-Kirchen-Fahrt.
Als
das Gebet vor Hitze verdorrte und alle verdrossen dahertrotteten,
nahm
er sein Birett, warf es in die Luft, sprang hinterher, fing es auf und rief:
„Paradiso, paradiso!“
Alle
lachten, klatschten in die Hände, und dann gingen Gebet und Wallfahrt fröhlich
weiter.
Theodor Schnitzler
Philipp Neri
Melodie
„Halleluja – Ihr seid das Volk“
Wirf deinen Hut in die Luft und fang ihn
auf,
tanz auf der Straße und springe,
pfeif auf die Würde und nimm den Spott
in Kauf,
und wenn du traurig bist, singe:
Halleluja, halleluja!
Nimm außer Gott keine Macht und Klugheit
ernst,
am allerwenigsten deine.
Was hilft ein Buch, wenn du nicht im
Alltag lernst?
Schau auf das Leise und Kleine.
Halleluja, halleluja!
Denk an Filippo, den Heiligen und Clown,
der eine Weltstadt bekehrte.
Lern von ihm lachen und Gott allein vertraun,
er ist ein guter Gefährte.
Halleluja, halleluja!
Gib uns, Filippo, von deiner
Fröhlichkeit,
dass wir sie teilen mit vielen.
Mach uns für Leidende wach und
hilfsbereit,
bis alle singen und spielen:
Halleluja, halleluja!
© Peter Gerloff