Jakobskampf
(„Dir,
dir, o Höchster, will ich singen“)
Wer
kann im Kampf mit Gott gewinnen?
Wer
kann als Mensch der Allmacht widerstehn?
Wer
kann dem Engelsgriff entrinnen
und
nicht danach wie ein Geschlagner gehn?
Wer
schreitet unbeirrt durch Zeit und Welt,
wenn
Ewigkeit sich ihm entgegenstellt?
Wie
kann der Schöpfer mit uns ringen,
der
vor der ersten Runde Sieger ist?
Wie
kann der Herr sich so bezwingen,
dass
er mit Sterblichen die Kräfte misst?
Und
doch lässt du dich, Gott, auf Jakob ein
und
willst auch unser Gegenspieler sein.
Du
brachtest Jakobs Schritt ins Wanken,
als
ihm das Segenserbe sicher schien.
Du
störst auch unsere Gedanken,
wenn
wir vor deinen Forderungen fliehn.
Du
bist für unser Erdenmaß zu groß.
Und
dennoch, Gott: Wir lassen dich nicht los.