„Ein Stern erstrahlte am Himmel, heller als alle Sterne,
und sein Licht war unaussprechlich und seine Neuheit erregte Befremden.
Alle übrigen Sterne aber samt Sonne und Mond umgaben den Stern im Reigen,
er selbst aber übertraf durch sein Licht alle.
Und Verwirrung herrschte, woher diese neue, ihnen ungleichartige Erscheinung wäre.
Die Folge davon war die Auflösung aller Zauberei und das Verschwinden jeder Fessel der Bosheit.
Die Unwissenheit wurde beseitigt, die alte Herrschaft ausgerottet,
als Gott in Menschengestalt erschien zu neuem, ewigem Leben.“
Ignatius, Brief an die Epheser
Ignatius von Antiochien
Melodie
„Nun danket all und bringet Ehr“
(GL 267)
Ein Mann, als Kind im Jüngerkreis
zum Vorbild ausgewählt,
wurde als hochbetagter Greis
in Rom zur Schau gestellt.
Im Greis schlug noch das Kinderherz,
das Gottes Klarheit schaut
und alle Furcht und allen Schmerz
dem Vater anvertraut.
Im Greis schien noch die Jugendkraft
der ersten Liebe hell,
und Lehre, Geist und Wissenschaft
entstammten ihrem Quell.
Im Greis war Hirtensorge wach,
dass sich kein Schaf verirrt
und, von verkehrter Nahrung schwach,
ein Raub des Bösen wird.
Mach uns, Ignatius, dir gleich,
beglänzt von Jesu Stern,
hellauf begeistert für sein Reich
und eins im Leib des Herrn.
© Peter Gerloff