Es gibt in der Tat keinen Weg zum Glauben an Gott über Argumente und Beweise. Argumente und Beweise erreichen Wahrscheinlichkeiten, doch Gott, wenn es ihn gibt, ist von der größten Wahrscheinlichkeit genauso weit entfernt wie von der größten Unwahrscheinlichkeit. Der Glaube ist eine subjektive Entscheidung.

 

Nur dies ist gewiss, dass jede existenzrelevante Überzeugung und jede Tat in der Zeit das Resultat einer subjektiven Entscheidung ist, die die zwingende Kraft von Argumenten übersteigt. Und dies ist gewiss, dass die negative Entscheidung der Gottesfrage wie auch die Entscheidung für das Nichtentscheiden der Gottesfrage logisch gleich gewagt sind wie eine positive Antwort (freilich unterschiedlich gewagt je nach kulturellem Kontext).

 

Vielleicht ist es so: Gott schaut uns an – jeden – und wartet auf unsere Entscheidung. Und dass er uns anschaut, ist unsere Personalität und unsere Freiheit.

 

Je klarer wir uns dann für ihn entscheiden, desto deutlicher erkennen wir, dass die Entscheidung fortwährend seine Tat ist: geschichtliche Offenbarung, Heiliger Geist, Kirche.

 

Peter Gerloff