Das Gewand
Sein Gewand, die Falten nur
will ich unbemerkt berühren.
Keine Ärzte, keine Kur
lassen solche Kräfte spüren. –
Was geschieht? Wer greift nach mir,
ohne sein Gesicht zu zeigen? –
Ich bin's, Herr, die Kranke hier!
Straf mich nicht für Scham und Schweigen. –
Fürchte nichts! Lass alle sehn:
Gott nimmt an, was dich belastet.
Er befreit und rettet den,
der nach seiner Liebe tastet. –
Danke, Herr, für dein Gewand,
das wir in der Kirche fassen,
das die ganze Welt umspannt,
Länder, Zeiten, Völker, Rassen.
© Peter Gerloff