Conditio humana

 

Zur Wahl zwingst du und zum Besinnen,

gibst uns das Ich und kein Entrinnen,

gibst Tod und Leben – was ist stärker? –

und Einzelheit als Turm und Kerker.

 

Glückseligkeit, soviel wir haben,

blüht in der Zeit aus diesen Gaben.

Verzweiflungsnacht und alle Qualen

sind Schuldentilgung. Wir bezahlen.

 

Wir zahlen willig oder lästern.

Wir fliehn ins Morgen und ins Gestern.

Wir fühlen Kosten, die sich steigern,

je trotziger wir sie verweigern.

 

Füg unser Leid zu Jesu Leiden,

Gott, mach uns achtsam und bescheiden.

Sooft wir Stein und Wurm beneiden –

es ist kein Bild von dir in beiden.

 

© Peter Gerloff

 

 

 

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