Bonifatius
Zwei Lieder
I
Melodie
oder: Musik
Vereint mit allen Kindern
der spendenden Natur,
ihr opfernd, statt zu plündern,
und treu auf ihrer Spur:
so fänden wir in Bäumen,
auf Bergen und im Blitz,
im Zauber und in Träumen
verborgner Götter Sitz.
Doch eh die Irmensäule
und Donars Eiche sank,
brach Gottes Werk in Teile,
war Adam todeskrank.
Und kein Versuch zu flüchten,
nicht Rausch und Zauberei,
nur Liebe wird uns richten
und schafft die Erde neu.
Du hast das Kreuz erhoben,
an dem der Mensch ermisst,
dass Gott allein zu loben
und er ein Sünder ist.
Du hast das Kreuz verkündet
als Gottes Heilsbeschluss.
Mach stark, was du gegründet –
hilf, Bonifatius.
© Peter Gerloff
II
Melodie
„Singt dem König Freudenpsalmen“
oder: Musik
Alles, was wir sehen, endet.
Nichts, was ist, entgeht der Zeit.
Was uns heute lockt und blendet,
ist schon bald Vergangenheit.
Aber was vor tausend Jahren
fruchtbar in die Erde sank,
lässt uns heute Heil erfahren
und weckt Hoffnung, Mut und Dank.
Deutschlands Größe und Verbrechen
stehn vor Gottes Angesicht.
Die mit deutscher Zunge sprechen,
erben Reichtum, Schuld und Pflicht.
Ziel und Maßstab auf der Reise
will uns Jesus Christus sein,
lädt auf immer neue Weise
uns zum Dienst am Leben ein.
Hilf, dass wir auf Christus schauen,
Bischof Bonifatius!
Du zogst aus, sein Reich zu bauen,
felsengleich im Zeitenfluss.
Deine Predigt, deine Mühen
und dein Tod auf letzter Fahrt
ließen Deutschlands Kirche blühen.
Stärk uns für die Gegenwart!
© Peter Gerloff