Bildgeflimmer
Betäubung und Erregung
und huschende Bewegung,
Erpressen und Beschatten,
Ermorden und Begatten –
so drängt und schwemmt es immer
auf Tastendruck ins Zimmer.
Das macht aus uns Betrachter,
von Tag zu Tag verflachter,
nicht leidend und nicht wagend,
nicht liebend und nicht klagend.
Die Welt wird täglich schlimmer,
doch nur als Bildgeflimmer.
An einer Stelle handeln,
ein Stück der Welt verwandeln,
ein Pflänzchen sän für morgen
und etwas Müll entsorgen
und Streit und Liebe pflegen –
was ist ein Film dagegen?
© Peter Gerloff